Aktiv & Vital KW 45/22
Sankt Martin
Martin von Tours, lat. Martinus wurde um 316/317 in Savaria in der römischen Provinz Pannonia, dem heutigen Szombathely in Ungarn geboren. Im Jahr 351 wurde er von Bischof Hilarius von Poitiers getauft. Zum Bischof von Tours wurde er 370/371 geweiht. Er starb am 8. November 397 mit 81 Jahren in Candes bei Tours in Frankreich und wurde am 11. November in einer Kapelle in Tours beigesetzt.
Martin war der Sohn eines römischen Offiziers und dadurch verpflichtet in den Militärdienst einzutreten. Er trat mit 15 Jahren in eine römische Reiterabteilung ein. Ab 334 war Martin in Amiens stationiert. In dieser Zeit ist die Legende mit der Mantelteilung angesiedelt. Die Gardisten trugen die Chlamys, einen weißen Überwurf aus zwei Teilen über dem Panzer. In allen Darstellungen wird Martin allerdings mit einem roten Mantel abgebildet.
Die Begebenheit wird so geschildert:
Martin begegnete im Winter am Stadttor einem unbekleideten Mann. Da er außer seinem Militärmantel nichts bei sich hatte, nahm er diesen und teilte ihn in zwei Teile, von denen er ein Teil an den Mann abgab. In der Nacht soll ihm im Traum Christus erschienen sein, der das Mantelstück trug und sagte: „Was du diesem Bettler gegeben hast, das hast du mir getan.“
Nach dieser Episode war das Leben von Martin von Tours vom christlichen Glauben geprägt. Sankt Martin ist einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen. Am Martinstag, dem 11. November ziehen Kinder mit bunten Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder. Die Laternen stehen für Wärme und Licht in der nun beginnenden dunklen Jahreszeit.
In protestantischen Gegenden, so zum Beispiel in Ostfriesland, wird oft Martini gefeiert. Hier wird nicht an den Hl. Martin, sondern an Martin Luther gedacht, der den Namen Martin bekam, weil er am 11. November, am Namenstag des Hl. Martin, getauft wurde.
Es gibt verschiedene Traditionen am St. Martinstag. So werden Martinsweck oder Martinsbrezeln an die Kinder verteilt. Zum Abschluss des Martinsumzuges gibt es ein Martinsfeuer.
Sankt Martin gilt als Schutzpatron von Soldaten, Polizisten, Schmieden, Schneidern, Bettlern und Reisenden. Ebenso ist er Schutzpatron unter anderem von Frankreich, der Slowakei und von vielen Städten, zum Beispiel Mainz. In Worms soll er einige Zeit im Kerker verbracht haben, der sich in der Basilika des Martinsstiftes befunden haben soll.
Dies ist ein kleiner Auszug aus dem Leben des Heiligen Martin. Es gäbe noch viel von ihm zu berichten. In dieser Woche werden die Martinsumzüge wieder stattfinden, gehen Sie doch einfach einmal hin.