Aktiv & Vital KW 14/23

Ostern

Diese Woche ist Ostern. Warum wird Ostern überhaupt gefeiert? Für die Christen ist Ostern das wichtigste Fest, denn es wird die Auferstehung Jesu Christi gefeiert. Bis ins 4. Jahrhundert wurde Ostern jeden Sonntag gefeiert. Erst danach wurde der erste Sonntag nach dem Frühlingsvollmond für das Osterfest festgelegt. Um Ostern gibt es die verschiedensten Bräuche, von den wir Ihnen einige Traditionen hier vorstellen möchten.

Das Osterlachen

Das Osterlachen ist eine sehr alte Tradition, die heute nicht mehr so verbreitet ist. In der Osterpredigt erzählt der Geistliche lustige Anekdoten (Ostermär oder Ostermärlein), um die Gläubigen zum Lachen zu bringen. Diese Tradition ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Bis ins 17. Jahrhundert waren überraschende Witze und Scherze fester Bestandteil der Osternachtliturgie. Im 18. Jahrhundert verlor der Brauch an Bedeutung. Mit diesem Brauch soll zum Ausdruck gebracht werden, dass das Osterfest, eine Fest der Freude ist.

Das Osterlamm

Das Backen eines Osterlämmchens ist auf einen Brauch beim jüdischen Pessachfest zurückzuführen, das an den Auszug der Juden aus Ägypten erinnert und an dem traditionell ein Lamm geschlachtet wird. In der christlichen Tradition steht das Osterlamm für Unschuld und Reinheit und als Zeichen des Lebens. Traditionell ist das Osterlämmchen ein Gebäck aus Rührteig.

Das Osterei

Bereits im alten Ägypten und in der Antike gab es die Tradition, dass verzierte Eier als Grabbeigaben verwendet wurden, da sie als Zeichen des Lebens gegolten haben. Bereits im Urchristentum gilt das Ei als Symbol der Auferstehung. Das „Ur-Osterei“ im Mittelalter war rot, erst im Laufe der Zeit wurden die Eier bunt. Auch in der gesamten europäischen Kunstgeschichte steht das Ei sinnbildlich für die Auferstehung. Der Mediziner Georg Franck von Franckenau erwähnt erstmals 1682, dass der Osterhase bunte Eier versteckt, die die Kinder an Ostersonntag suchen müssen. In Weimar gibt es einen Eier-Suchbrauch, der auf Johann Wolfgang von Goethe zurück geht. Der Dichter hat jedes Jahr an Gründonnertag Kinder in seinen Garten eingeladen, damit sie die Eier suchen konnten, die er dort versteckt hatte.

Die Glocken schweigen – Klappern statt Läuten

Die Kirchenglocken schweigen von Gründonnerstag bis zur Osternacht. Der Volksmund sagte, dass die Glocken „nach Rom fliegen“ um gesegnet zu werden. Der tiefere Grund hinter dem Schweigen ist aber, dass das Läuten der Glocken etwas Fröhliches ist, in dieser Zeit aber der Leiden Jesu gedacht wird. In vielen Regionen wird der Brauch des „Klapperns“ gepflegt. Bereits seit der Zeit von Karl dem Großen wurden die Menschen statt von den Glocken mit Klappern und Holzratschen zum Gottesdienst gerufen.